Zwei halbe Jahrhunderte für das Schiedsrichterwesen, die es zu feiern gibt

„Ich wollte, dass es fair bleibt“ – Reinhard Plüschke, vom Trainer zum Unparteiischen

50 Jahre Leidenschaft für Fairness, Spielkultur und Schiedsrichterwesen

Mit über 2.000 geleiteten Spielen, 623 Turniereinsätzen und einem halben Jahrhundert Engagement für den Fußball ist Reinhard Plüschke eine feste Größe im niedersächsischen Schiedsrichterwesen. Anlass genug, auf seine beeindruckende Laufbahn zurückzublicken.

Vom Sportstudent zum Spielleiter

Seinen Weg zur Schiedsrichterpfeife fand Reinhard Plüschke in den 1970er Jahren. Nach dem Wehrdienst und einem Sportstudium war er zunächst nur als Fahrer einer Jugendmannschaft eingesprungen. Doch es entwickelte sich mehr daraus.

„Nach dem zweiten Spiel wurde mir gesagt: 'Du musst unbedingt unser Trainer werden!'“

Er begann, die A- und B-Jugend in Göttingen zu trainieren. Ein Schlüsselerlebnis führte ihn schließlich zum Schiedsrichterwesen:

„Bei einem wichtigen Spiel fiel der Schiri aus. Der Betreuer der Gastmannschaft übernahm, traf aber mehrere zweifelhafte Entscheidungen. Das hat mich nachhaltig gestört. Ich wollte, dass es fair bleibt, also wurde ich selbst Schiedsrichter.“

Karriereverlauf mit Herz und Haltung

Nach eineinhalb Jahren in der Jugend wechselte Plüschke in den Herrenbereich. Seine Laufbahn führte ihn von der Kreisliga bis zur Verbandsliga. Doch sein Engagement beschränkte sich nicht nur auf das Pfeifen.

„Seit 1975 war ich im Ausschuss des Kreises Göttingen tätig. Von 2001 bis 2007 war ich Obmann der Schiedsrichter, später übernahm ich Aufgaben als Schriftführer und Geschäftsführer.“

Auch mit 73 Jahren ist er weiterhin aktiv im Fußballkreis Göttingen.

Erlebnisse, die bleiben

Unvergessliche Spiele müssen nicht auf großer Bühne stattfinden.

„Ein besonderes Spiel war ein Freundschaftsspiel zwischen Göttingen 05 und Ferencváros Budapest. Das war für mich ein echtes Highlight.“

Auch ein umkämpftes Lokalderby der SVG Göttingen hat sich eingebrannt – nicht wegen des Spektakels, sondern wegen der sportlichen Intensität.

Motivation aus der Liebe zum Spiel

Was ihn bis heute antreibt, ist die Leidenschaft für das Spiel selbst.

„Die Bewegung auf dem Platz, die Verpflichtung gegenüber dem Sport und die Freude an der Aufgabe. Ich bin einfach gerne dabei.“

Diese Einstellung zieht sich durch seine gesamte Laufbahn – konsequent und glaubwürdig.

Mehr Respekt auf dem Platz

Für die Zukunft hat Plüschke eine klare Botschaft an Spieler, Zuschauer und Verantwortliche:

„Man muss die Entscheidung so nehmen, wie sie gefallen ist – es muss ja weitergehen.“

Besonders stört ihn der zunehmende Respektverlust gegenüber Schiedsrichtern:

„Wenn man es besser machen will, soll man es selbst versuchen – aber nicht jedes Spiel zur Umfrage machen.“

50 Jahre Einsatz – Ein Dankeschön

Reinhard Plüschke steht für Verlässlichkeit, Integrität und die Liebe zum Sport. Sein jahrzehntelanges Engagement verdient Anerkennung weit über das Spielfeld hinaus.

Wir von b+d Allzweck sagen Danke für 50 Jahre Einsatz im Dienst der Fairness!